Das Mondfest
Das Mondfest an der International German School HCMC (IGS)
Unsere Jüngsten aus der Krippe, dem Kindergarten und der Vorschule begannen
ihren Tag heute mit der Geschichte zum Mondfest. Liebevoll waren Tee und
Mondkuchen auf Bananenblättern im Morgenkreis vorbereitet. Die Teezeremonie zur
Geschichte konnte beginnen.
Danach liefen die Kinder mit ihren gebastelten Laternen über den
Campus und sangen alle gemeinsam ein Lied zum Mondfest.
Die Vorschulkinder, welche im kommenden Jahr die erste Klasse besuchen werden,
durften schon einmal am Programm der Großen teilnehmen. Auch hier wurde ein
Lied zum Mondfest mit Klavierbegleitung gesungen, und die Mondgeschichte wurde
auf Vietnamesisch und Deutsch vorgetragen. Im Haus der Grundschule sangen die
Schüler*innen der Primarstufe zwei Lieder und würdigten damit diese kulturelle Tradition in
Vietnam.
Eine Legende zum Mondfest
… Es war einmal ein Mann. Der hieß Chú Cuội. Wie üblich ging Chu Cuoi auch an
diesem Tag in den Wald, als er eine Höhle entdeckte. In der Höhle befanden sich
junge Tiger. Zwar waren sie noch klein, aber der Mann hatte dennoch Angst. Er nahm Pfeil
und Bogen und schoss jedem der Tiger einen Pfeil in den Körper.
Plötzlich hörte er ein lautes Gebrüll der Tigermama. Ganz schnell kletterte Chu Cuoi
auf einen Baum. Von oben aus sah Chu Cuoi die trauernde Tigermama. Alle
Tigerjungen waren verletzt und konnten sich nicht mehr bewegen.
Auf einmal lief die Tigermama zu einem Baum und pflückte einige Blätter vom Baum, mit
denen sie sorgsam ihre Jungen fütterte. Nach nur wenigen Minuten waren die
Jungen wieder fit und sprangen lustig umher. Chu Cuoi wunderte sich über diese
wundersame Heilung.
Es musste sich um einen Wunderbaum handeln. Er kam vom Baum runter und nahm den Wunderbaum mit nach Hause. Auf dem Weg nach Hause traf er einen weisen Mann. Dieser mahnte ihn,
dass der Wunderbaum nur mit sauberem Wasser gegossen werden durfte.
Zu Hause pflanzte Chu Cuoi den Baum vorsichtig in seinem Garten.
Es vergingen viele Jahre in denen Chu Cuio viele Leben rettete und berühmt wurde.
Räuber hörten von dem Bäumchen mit den wundersamen Heilkräften und wollten es
stehlen. Sie warteten bis Chu Cuoi das Haus verlassen hatte und schlichen sich zum
Baum, um diesen zu stehlen.
Als die Frau von Chu Cuoi die Räuber erblickte, verjagte sie die Eindringlinge.
Jedoch wurde sie beim Kämpfen leicht am Kopf verletzt. Deshalb hatte sie viele Dinge
vergessen. Sie vergaß auch, dass der Baum nur mit sauberem Wasser gegossen
werden durfte.
So goss sie schmutziges Wasser an den Baum. Da der Baum nicht mit schmutzigem
Wasser gegossen werden durfte, lösten sich plötzlich die Baumwurzeln von der Erde
und der Baum flog langsam in Richtung Himmel.
In genau diesem Moment kam Chu Cuoi vom Holzsammeln nach Hause. Chu Cuoi
sah, was geschah, packte die Wurzeln und wollte den Baum retten. Aber der Baum
war stärker und nahm ihn gleich mit. Sie flogen hoch und höher und höher, bis zum
Mond.
Seitdem wohnt Chu Cuoi mit seinem Wunderbaum auf dem Mond. Bei Vollmond
kann man sie im Mond sehen.
Jedes Jahr in der Nacht des Mondfestes fällt nachts ein Blatt von dem Wunderbaum
auf die Erde, und die Menschen versuchen mit ihren Laternen das Blatt des
Wunderbaums zu finden, um sich ihren ganz persönlichen Wunsch zu erfüllen.